Am Ende war das Abstimmungsergebnis deutlicher als von den meisten im Vorfeld erwartet.
Bei der Jahreshauptversammlung am 23. März in „Heidrichs Hotel“ stimmten 37 Versammlungsteilnehmer dafür, die Oesterhalle in den nächsten fünf Jahren von der Stadt Plettenberg zu pachten. 5 Mitglieder waren dagegen, 3 enthielten sich der Stimme. Letzte Voraussetzung für eine Umsetzung ist nun noch die Zustimmung des Haupt- und Finanzausschusses der Stadt Plettenberg.
Doch der Reihe nach. Für die Stadt Plettenberg war die Oesterhalle in den letzten Jahren unrentabel. Das lag aber auch daran, wie Bürgermeister Uli Schulte den Anwesenden erklärte, dass die Stadt einen derart hohen administrativen Aufwand zu betreiben hat, dass sich eine Vermietung quasi gar nicht lohnt. Was aber nicht heißt, dass die Oesterhalle als Veranstaltungsort für verschiedene Arten von Events nicht durchaus attraktiv sein kann.
Vorsitzender Andrea Saladdino, der im Übrigen vor dem Tagesordnungspunkt „Oesterhalle“ in seinem Amt bestätigt wurde, hatte im Vorfeld ein Vermarktungs- und Bewirtschaftungskonzept erarbeitet, welches von allen Teilnehmern, auch denen, die später dennoch dagegen sein sollten, mit größtem Respekt bedacht wurde.
Das Konzept basiert auf mehreren Füßen. Vermietung der an die Halle angeschlossenen Wohnung. Grundauslastung der Halle mit „Dauermietern“, also solchen, die die Halle neben dem Schützenverein regelmäßig für eigene Veranstaltungen nutzen. Dazu gehört z.B. eine Tanzschule, die die Halle nicht nur wöchentlich nutzen, sondern auch Events dort anbieten will. Sportvereine, die keine Möglichkeit haben, in den anderen Hallen der Stadt unterzukommen.
Um die verschiedenen Vorhaben umzusetzen, konnte der Schützenverein einige Partner gewinnen, die gemeinsam helfen wollen, die Zukunft zu gestalten. Dazu gehören neben der Krombacher-Brauerei und Getränke Schulte Werdohl auch der VSU Wachdienst Rhein-Ruhr, Eventservice „Kleiner Italiener“, ProLight Plettenberg. Weitere potentielle Partner stehen in den Startlöchern und wollten zuerst das Votum von Verein und Stadt abwarten.
Dass eine Menge Arbeit auf Vorstand und Hallenkommission zukommt, dürfte jedem klar sein. Allerdings gab es auch nicht wirklich eine Alternative zu der jetzt beschlossenen Lösung, da sonst eher kurz- als mittelfristig eine dauerhafte Schließung der Oesterhalle durch die Stadt erfolgt wäre.
Der Pachtvertrag verlängert sich nach 5 Jahren, sofern nicht fristgerecht gekündigt wurde. Der Schützenverein hingegen hat ein außerordentliches Kündigungsrecht, was manchen Kritiker beruhigen dürfte.