Vorwort

Am 20. Oktober 1979 wurde die uns heute bekannte Oesterhalle in Betrieb genommen. Dieses Schmuckstück, welches die an der Ebbetalstraße gelegene, „alte Schützenhalle“ ersetzen sollte, dient seitdem als Heimstätte für Schützen, Turner, Sänger und andere Vereine des Oestertals wie auch der Stadt Plettenberg.

Im Folgenden finden Sie einige Zeitungsberichte von der Einweihung der „neuen“ Oesterhalle am 13. September 1980.

„Modernste und schönste Halle der Stadt“

Oesterhalle offiziell eingeweiht – Gastgeber war IG Oestertal – 400 Gäste nahmen Halle in Besitz

Plettenberg-Oesterau (HH). „Den 13. September sollte man zum im internationalen Feiertag erklären!“ Mit diesem scherzhaften Hinweis und dem Wunsch „für viele schöne Feste“ in der neuen Oesterhalle sagte Bürgermeister Dr. Heinz Baberg der Oestertaler Bevölkerung ein herzliches „Glückauf“ bei der offiziellen Einweihung der neuen Oesterhalle am Samstagabend. Rund 400 Bürger, darunter war die Jugend besonders stark vertreten, freuten sich, dass die Halle – obschon seit fast einem Jahr in Betrieb genommen und eigentlich schon mehrfach „eingeweiht“ – nun auch offiziell an die Bürger des Oestertals übergeben wurde.

Als Gastgeber fungierte am Samstag die Interessengemeinschaft Oestertal, ein Zusammenschluss von zwölf Vereinen und sieben Betrieben des Stadtteils. IG-Vorsitzender Friedhelm Cramer dankte in seinen Begrüßungsworten allen, die „trotz zweiter Einweihung“ gekommen waren. Man habe das nicht gemacht, weil doppelt genäht besser hält oder weil die Oestertaler besonders durstig seien. Die erste Einweihung sei mehr eine „Notweinweihung“ als Anhängsel an ein Freundschaftssingen gewesen, so dass man heute, „losgelöst von anderen Dingen“, die Halle übergeben könne. Friedhelm Cramer sagte dem anwesenden Stadtdirektor Dr. Wellmann, Bürgermeister Dr. Baberg und den Vertretern der Ratsfraktionen (Christel Herzhoff, CDU; Ingo Götz, Willi Koch, UWG) herzlichen Dank für die Halle. Sein Dank galt auch A. Nürnberger vom Bauamt der Stadtverwaltung für den Entwurf und den Bau der gelungenen Halle.

Zur zeitweiligen Kritik an dem neuen Bauwerk stellte Friedhelm Cramer fest: „Wer hat nicht schon ein Haus gebaut und dann festgestellt, daß er noch etwas besser machen konnte!“

Das Einweihungsprogramm wurde umrahmt von Liedvorträgen des MGV Waldeslust und des MGV Himmelmert, außerdem spielte die Kapelle Eittinger zum Tanz auf. In originellen Kostümen erfreuten Mitglieder des TSV Oestertal mit turnerischen Übungen. Sämtliche Beiträge kamen gut an und wurden mit viel Beifall belohnt.

Grüße von Rat und Verwaltung überbrachte Bürgermeister Dr. Heinz Baberg. Er erinnerte daran, daß ohne das Anfangskapital „alte Schützenhalle“ der Neubau nicht möglich gewesen wäre. Dr. Baberg dankte allen Bürgern, die seinerzeit die alte Halle durch tatkräftige Hilfe oder durch den Bau von Bausteinen mitgebaut haben. Eine Entschuldigung oder Erläuterung zur „zweiten Einweihung“ sei nicht erforderlich, meinte der Bürgermeister. Schließlich seien in dem knappen Jahr seit der Inbetriebnahme (20. Oktober 1979) die „Kinderkrankheiten“ beseitigt worden, so daß heute eine nahezu perfekte Halle übergeben werden könne. Es seien sicher nicht für alle Vereine und Veranstaltungen ideale Verhältnisse gegeben, stellte Dr. Baberg fest und fügte hinzu: „Tanz und Sport, das läßt sich nicht so einfach lösen.“  Wenn die Halle auch nicht zentral, sondern am Eingang des Oestertales liege, so stehe sie doch dem gesamten Tal und Plettenberg zur Verfügung. Hier sei ein echtes Kommunikationszentrum für die ganze Stadt geschaffen worden, wobei „die Halle zu schön und zu schade ist, um länger leer zu stehen.“

Die Turnriege des TSV Oestertal brachte mit humorvollen Vorführungen die Oesterhalle in die richtige Einweihungsstimmung.

Die Turnriege des TSV Oestertal brachte mit humorvollen Vorführungen die Oesterhalle in die richtige Einweihungsstimmung. 

„Neue Oesterhalle an Bevölkerung übergeben“

Volles Haus bei erster Veranstaltung – Halle soll Kommunikationszentrum sein

Plettenberg-Oesterau. Das gesamte Oestertal schien am Samstagabend auf den Beinen zu sein, als anlässlich eines Festkonzertes die neue Oesterhalle der Bevölkerung übergeben wurde. Aus den Händen von Bürgermeister Dr. Baberg erhielt die Bürgerschaft des Oestertals, vertreten durch den Vorsitzenden der Interessengemeinschaft, Friedhelm Kramer, symbolisch den Schlüssel zu dem schönen , neuen Bauwerk überreicht.

Aber: keine Premiere ohne Panne, denn das Festkonzert mit der vorgeschalteten Schlüsselübergabe begann mit einer Verspätung von einer Viertelstunde. Dann aber leitete der einladende Männerchor Himmelmert-Kückelheim das Festprogramm mit einem Lied ein, bevor Bürgermeister Dr. Baberg die Begrüßungsrede sprach.

Er stellte fest, daß die Einweihung schon bedeutend eher habe geschehen sollen, die widrigen Witterungsumstände hätten dies jedoch verhindert. Umso mehr freue er sich, daß die Einweihung nun von den Männerchören des heimischen Raumes vorgenommen werde.

Eine neue Halle sei im Oestertal notwendig geworden, da die bisherige in keiner Weise mehr den Anforderungen entsprochen habe. Bürgermeister Dr. Baberg ging in seiner Übergaberede auch auf die Lage des neuen „Kommunikationszentrums“ ein. Trotz ihres jetzigen Standortes sei sie noch recht zentral gelegen und so nicht nur für die Oestertaler, sondern für den ganzen Plettenberger Raum ein Zentrum, das in der näheren und weiteren Umgebung einzigartig sei.

Friedhelm Kramer von der Interessengemeinschaft Oestertal vertrat am Samstag bei der Schlüsselübergabe die Oestertaler Bürgerschaft. Er sprach Rat und Verwaltung der Stadt Plettenberg ebenso seinen Dank aus für ihren bemerkenswerten Einsatz um die neue Oesterhalle, wie allen anderen Beteiligten. Zwar könne das neue Zentrum zentraler liegen, aber bautechnische Gegebenheiten hätten dies nicht ermöglicht. Durch ihren jetzigen Standort sie die Halle aber ebensoleicht aus dem Oestertal wie aus Himmelmert zu erreichen-, und das sei ja auch etwas wert. Man freue sich, daß endlich einmal ein Teil des Steueraufkommens von der Stadt Plettenberg in das Oestertal zurückgeflossen sei. Umso positiver sei dies zu bewerten, da mit dieser neuen Halle ein Ort geschaffen worden sei, in dem menschlicher Zusammenhalt enger geknüpft werden könne.

Nach diesem offiziellen Teil ging man zum gemütlichen über. Nach der Schlüsselübergabe war die neue Oesterhalle vollkommen von den Männerchören beherrscht, die der „inoffiziellen“ Einweihung ein festliches Gepräge gaben.

Bürgermeister Dr. Baberg übergibt Friedhelm Kramer die Schlüssel zur neuen Oesterhalle. Im Hintergrund der einladende Männerchor aus Himmelmert-Kückelheim.

Bürgermeister Dr. Baberg übergibt Friedhelm Kramer die Schlüssel zur neuen Oesterhalle. Im Hintergrund der einladende Männerchor aus Himmelmert-Kückelheim.

Quellen:

Stadtarchiv Plettenberg (Zeitungsberichte Horst Hassel, Eckhard Martin)
Vielen Dank an Tanja Böhne, Martina Wittkopp-Beine und das Team vom Stadtarchiv Plettenberg


Du bist an noch mehr Geschichte des Schützenvereins interessiert? Dann schau doch mal in die Chronik von 1877 bis heute, erfahre etwas über die alte Oesterhalle oder die Katharinen-Ordensgemeinschaft.