Die Katharinen-Ordensgemeinschaft 1647 im Schützenverein Plettenberg Oestertal e.V. von 1877

Das Kirchspiel in Plettenberg machte im 13. Jahrhundert das Amt Plettenberg mit den vier Quartalen der Stadt und den Bauernschaften Böddinghausen, Eiringhausen, Leinschede-Pasel,  Köbbinghausen,  Bremke und Holthausen aus.

Das Läuten der Glocken bedeutet für die männlichen Einwohner, Schützenhilfe zu leisten und zur Stelle zu sein, um unmittelbare Gefahren und Nöte abzuwehren.

Jedes Stadtquartal und jede Bauernschaft stellte eine Korporalschaft für die Schützenwehr Schwarzenberg. Die Korporalschaften wählten sich ihren Korporal jeweils aus ihrer Mitte. Drei Korporalschaften wurden von einem Offizier geführt.

Eine äußerst gefahrenvolle Zeit brachte der Dreißigjährige Krieg von 1618 – 1648. Da war es die Hauptaufgabe der heimischen Schützen, sich vor allem den verwahrlosten Landsknechthaufen entgegen zu stellen, die den Anschluss an ihre Truppen verloren hatten, und brandschatzend und plündernd durch die Gegend zogen. Damals schlossen sich die Korporalschaften Sonneborn und Dankelmert zur Bergbauernschaft in der Oester und die von Kückelheim und Himmelmert zur Katharinen-Schutzgemeinschaft zusammen. Aus den Schutzgemeinschaften entstanden später die Brandschutz-, Sterbe und Notgemeinschaften, sowie 1877 unser Verein, zunächst als Schützengemeinschaft Ebbetal.

Zeuge dieser Vergangenheit ist heute noch die bis in unsere Zeit gerettete Himmelmerter Dorfglocke.

Es ist die Glocke, von der bereits 1446 erwähnten Katharinen-Kapelle, die einstmals auf den Grundstück stand, welches heute noch im Volksmund “ Auf dem Kirchhof “ heißt und auf dem jetzt das Bauerhaus Zeppenfeld steht.

Chronik Katharinen-Ordensgemeinschaft

Die Kapelle war während der langen Kriegszeit verfallen. Weil aber eine Glocke gebraucht wurde, nahm man im vorletzten Jahr des Dreißigjährigen Krieges 1647 die 250 Pfund schwere Kapellenglocke und hängte sie an dem jetzigen Standort an ein Holzbalkengestühl. Der Glockenturm wurde in den Jahren 1926 und 1958 renoviert.

Diese alte ehrwürdige Glocke strahlt Tradition und Geschichte aus und die Tannen ringsum in den Wäldern singen ein Lied von vergangenen Zeiten.


Zum Abendläuten

Jetzt, weil ich hör den Glockenschlag,

hilf Gott, daß ich betrachten mag,

das abermals meines Lebens Frist,

um so viel kürzen worden ist,

doch weil dir Gott, die Stunde weißt,

die Leib und Seel voneinander reißt,

so mache mich doch stets bereit,

zu deiner Freud und Herrlichkeit.


Außer der alten Dorfglocke in Himmelmert hatten auch die Bauernschaften in der Oester noch eine weitere Glocke auf dem Schloß zu Kückelheim und der Kapelle auf dem Sonneborn.

Im Schützenverein fungiert seit der Gründung die 12 köpfige Katharinen-Ordensgemeinschaft als Brauchtumskommission.

Diese sorgt dafür, das alte Schützenbrauchtum weiter zu überliefern und festzuschreiben.

Es wäre wünschenswert, wenn die Gemeinschaft jetzt wieder vollzählig mit 12 Rittern in diesem Jahr ihre Arbeit aufnehmen würde, um vielleicht im 150. Jahr des Vereinsbestehen 2027 ein Heimat – und Vereinsgeschichtsbuch zu veröffentlichen.


Du bist an noch mehr Geschichte des Schützenvereins interessiert? Dann schau doch mal in die Chronik von 1877 bis heute, erfahre etwas über die alte Oesterhalle oder die neue Oesterhalle