Chronik des Schützenverein-Oestertal e.V. von 1877
ORDNUNG – EINIGKEIT – FROHSINN
Aus der Geschichte der Schützen in der Grafschaft Mark, des Altenaischen Kreises, des Amtes Schwarzenberg (Plettenberg) und des Oestertals.
Gemessen am Alter anderer Nachbarvereine, ist der Schützenverein Plettenberg-Oestertal e. V. von 1877 ein noch junger Verein. Ein Blick in die Geschichte der Frühzeit der Schützen in der Grafschaft Mark und in frühere Aufzeichnungen zeigt, dass vor Jahrhunderten auch Oestertaler Schützen die Höfe, Felder und Wälder ihrer Bauernschaft beschützt haben. Zu dieser Zeit hat in der heimischen Gegend schon die Schützenwehr Schwarzenberg bestanden, zu der auch die Bewohner des Oestertals gehörten. In später Zeit, als Stadt und Amt Plettenberg noch nicht so dicht besiedelt waren, gehörten die Talbewohner der Plettenberger Schützengesellschaft 1836 e. V. an. Bei deren Stiftungsfest, im Jahre 1865, wurde den Oestertaler Bürgern und Schützen Koerdt (Dankelmert) und Drees (Himmelmert) sogar eine besondere Ehrung zuteil. Sie waren vom Tragen eines Gewehres befreit, rangierten unmittelbar hinter dem Königspaar und waren zum Tragen der rotrandigen Mütze mit Kokarde berechtigt. Der Bürger Dress sollte später als erster Vorsitzender der Schützengemeinschaft Ebbetal gewählt werden.
Dieses alles zeigt, dass im Oestertal schon immer Interesse für das Schützenwesen vorhanden war. Laut Satzung bekennt sich der Schützenverein Oestertal zu den Idealen der Heimatliebe, der Kameradschaft und des gutbürgerlichen Geistes der Orte und Städte, aus denen die Schützenvereinigungen hervorgegangen sind. Der Verein ist bestrebt, altes Schützenbrauchtum zu pflegen und zu erhalten, deswegen erstrebt er nach Möglichkeit auch die Mitgliedschaft des Westfälischen Schützenbundes für Westfalen und Lippe im Deutschen Schützenbund.
Die Geschichte der Oestertaler Schützen zerfällt in drei Zeitabschnitte:
1. Die Früh- oder Entstehungszeit der Schützen,
2. die Folgezeit (in vielen Orten, auch im Oestertal, die Zeit der Wehrvereine) und
3. die Zeit der Neuorganisation der Schützen.
Sehen wir einmal die vorhandenen Urkunden, Akten und Chroniken auf die Entstehung der alten Schützeninformationen durch, so werden wir vieles von dem Einsatz derselben finden. Leider fehlen da aber die meisten Unterlagen über die Schützenwehr Schwarzenberg (Plettenberg) und die Berichte von deren Einsatz. Von den Schützen der Kirchspiele Valbert und Herscheid ist aber bekannt, das sie im Jahre 1245 den Grafen von Altena und der Mark Adolf I. auf der Garsenbracht bei Herscheid zu Hilfe kamen, als der Graf bereits von den Herren von Waldenburg gefangengenommen war. Sollten da nicht auch Schützen aus dem hiesigen Raum beteiligt gewesen sein?
An die Stelle des Schützenfestes, das wesentlich das Gefühl der Zusammengehörigkeit und Verbundenheit in der Bevölkerung stärkte, trat aber Mitte des vorigen Jahrhunderts, bis in die dreißiger Jahre unserer Zeit, auch vielerorts das Jahresfest der Wehrvereine. Diese Vereine rekrutierten sich aus den Reservisten der Armee. Auch im Oestertal begannen sich die Verhältnisse im Jahre 1864 grundlegend zu ändern, als in Wiesenthal der erste größere Industriebetrieb gegründet wurde, dem bald weitere Betriebsneugründungen folgten. Durch die stetig aufblühende Weiterentwicklung der Industrie wurde der Zuzug weiterer Arbeitskräfte notwendig, und in dem vorher nur mit Bauernhöfen und den dazugehörigen Kötterwohnungen besiedelten Tal entwickelte sich bald ein reges Treiben. So kam es auch hier zur Gründung zweier Wehrvereine. Da die Reichswehr nach dem I. Weltkrieg aber nur ein Söldnerheer war und keine allgemeine Wehrpflicht bestand, fehlte mangels Reservisten den Wehrvereinen der Nachwuchs. Nach dem 2. Weltkrieg kam die Vereinstätigkeit dieser Vereinigungen ganz zum Erliegen. Aus diesen Gründen kam es dann auch in den zwanziger Jahren, und vor allem nach dem letzten Krieg, vielerorts zur Neuorganisation der Schützen.
Im Jahre 1927 wurde der „Schützenverein Oestertal“ aus der Taufe gehoben. Der Verein machte es sich zur Aufgabe, die Geselligkeit zu pflegen und die Verbundenheit der Talbevölkerung zu stärken. Vereinsfarben wurden die alten preußischen Schützenfarben „grün-weiß“. Zur Aufrechterhaltung der Ordnung bei Vereinsveranstaltungen wurde ein Offizierskorps gebildet, dem der 1. Vorsitzende Willi Arndts über 30 Jahre als Schützenoberst vorstand. Das Sinnbild der Zusammengehörigkeit wurde die Schützenfahne, die, die heute noch den Schützen voranflattert. Im gleichen Jahr wurde auch noch das erste Schützenfest gefeiert. Das Ehrenmitglied Paul Grothe wurde erster Schützenkönig des Vereins. Nach den Statuten wurde der Vogel, der die Gestalt eines Adlers mit Krone, Zepter und Reichsapfel hatte, von der Stange geschossen. Derjenige, dessen Kugel das letzte Stück des Vogels herunter brachte, wurde Schützenkönig.
Der neue Schützenverein Oestertal konnte sich gut behaupten und es gab eine stetige Aufwärtsentwicklung im Vereinsleben, die selbst in der 1930 einsetzenden schweren Wirtschaftskrise nicht ganz abriß. Der Schützenverein war auch recht bald Mitglied des Westfälischen Schützenbundes im Deutschen Schützenbund.
Mit dem nationalsozialistischen Regime kam, im Jahre 1933, wie überall, auch bei den Schützen die Einführung des Führerprinzips und der Gleichschaltung der Vereine. Der Deutsche Schützenbund wurde mit dem Kartell für Jagd- und Sportschießen und dem Reichsverband für Kleinkaliberschießen zum Deutschen Schießsportverband verschmolzen, dem Reichsbund für Leibeserziehung einverleibt und dem Reichssportführer unterstellt. Der Westfälische Schützenbund mußte seinen alten Namen ebenfalls ablegen und hieß fortan Deutscher Schützenbund, Gau Westfalen. Er bildete künftig die Fachsäule 9 im Deutschen Schießsportverband, Gau Westfalen.
Die Neu- und Umorganisation des Schützenwesens ging den Machthabern aber nicht schnell genug und war Ende 1934 noch nicht abgeschlossen. Im Januar 1935 erließ der Reichssportführer die Anweisung, dass sämtliche dem Deutschen Schießsportverband angeschlossenen Schießsportverbände satzungsgemäße Schritte zu ihrer Auflösung zu tun hätten Die Mitglieder der Verbände seien in den neuen Deutschen Schützenbund zu überführen, der gleichzeitig das Aufgabengebiet des Fachamtes Schießen im Deutschen Reichsbund für Leibesübungen übernimmt.
Die Abwicklung sollte bis zum 28. Februar 1936 erfolgen, verzögerte sich aber trotzdem. Das 32. Westfälische Bundesschießen wurde nochmals vom 23. bis 27. September 1936 in Gelsenkirchen durchgeführt und war der letzte große Appell der Westfälischen Schützen. Aus allen Orten Westfalens und dem Lipper Land war man dem Rufe nach Gelsenkirchen gefolgt. Zum letzten Mal erklangen die Horridos der vielen tausend Schützen auf die Westfälische und Deutsche Schützenbewegung, die auf eine über 700-jährige Vergangenheit zurückblicken konnte und jeden Wandel der Zeiten überstanden hatte.
Vom 1. Januar 1937 an waren alle Schützenvereinigungen dem nationalsozialistischen Schützenverband im Reichsbund für Leibesübungen unterstellt. Damit begann eine neue Epoche.
Der Schützenverein Oestertal war sich selbst und der Sache treu geblieben und hat sich als einziger Verein im heimischen Raum diesem Schützenbund nicht angeschlossen. Damit war aber auch das Todesurteil für den Verein gesprochen. Schon ab 1935 durfte er nicht mehr sein eigenes Schützenfest veranstalten. Das Königsvogelschießen und alle Schützenveranstaltungen wurden zu einem Teil des Volksfestes, welches einmal im Jahr von allen Talvereinen, im Auftrag der NSDAP, veranstaltet wurde. Nach dem Volksfest des Jahres 1937 wurde der Schützenverein Oestertal wegen staatspolitischer Unzuverlässigkeit zwangsweise aufgelöst. Sein Vermögen und Ausrüstungsgegenstände (Gewehre, Säbel usw.) wurden eingezogen. Dafür ist bis heute noch keine Wiedergutmachung erfolgt.
Es ist das große Verdienst des damaligen 1. Vorsitzenden Willi Arndts, dass er die alte Vereinsfahne von 1927 über diese Zeit hinweggerettet hat. Bei der zwangsweisen Vereinsauflösung hat er die Fahne nicht abgegeben, sondern diese zusammengerollt in einem Ofenrohr versteckt und dort bis zur Vereinswiedergründung nach dem II. Weltkrieg aufbewahrt.
Wer auf die Mitte hält, hält richtig.
Der Satz ist auch für’s Leben wichtig,
wo mancher schon in’s Leere lief,
hielt er sich nur ein bißchen schief:
Zu rechts, zu links, zu hoch, zu tief.
Unmittelbar nach Ende des zweiten Weltkrieges waren die Bewohner des Oestertals wie alle Deutschen damit beschäftigt, die Folgen des verloren gegangenen Weltkrieges zu verarbeiten. Väter und Söhne hatten im Krieg ihr Leben gelassen oder waren in Kriegsgefangenschaft geraten. Die Zeit war geprägt von Knappheit und Einschränkungen, wie auch dem Wunsch nach Frieden und einen sorglosen Leben.
Eben in dieser Zeit wurde im Oestertal unter dem Vorsitzenden Wilhelm Arndts (1927 – 1968) wieder allmählich das Vereinsleben im Schützenverein zum Leben erweckt. Zuerst nur im kleinen Kreise wurde der Besuch bei den Treffen des Schützenvereins stets besser und so kam es, dass zur großen Freude der Bevölkerung im Jahr 1953 wieder das traditionelle Schützenfest im Oestertal stattfinden konnte.
Das Vereinsleben nahm Fahrt auf, wenngleich die Oesterhalle der Bevölkerung zu der Zeit nicht zur Verfügung stand, da diese als Unterkunft für Heimatvertriebene umfunktioniert wurde. Somit musste für Aktivitäten des Schützenvereins wie auch der Sportvereine die Säle Rentrop und Denker in Oesterau und Kückelheim genutzt werden. Einem Aufruf der Oestertaler Sportjugend im Süderländer Tageblatt auf Rückgabe der Halle war es letztendlich zu verdanken, dass ab dem Jahre 1957 der Schießsportbetrieb und das Vereinsleben wieder in der Oesterhalle stattfinden konnten.
Die Festfolge ist seit der Gründung des Vereins, von 1927 bis heute, fast gleich geblieben. Nach altem Schützenbrauch beginnt jedes Schützenfest mit einer Gedenkfeier am Ehrenmal auf dem Oesterfriedhof. Hier wird der verstorbenen Vereinsmitglieder und aller Opfer der Kriege gedacht. Die Höhepunkte des Festes sind an Schützenfestsonnabend das Vogelschießen, die Proklamation und die Krönung sowie am Schützenfestsonntag das Biergericht und der Festzug durch das Tal.
Am 80-jährigen Jubiläum 1957 nahm der Bürgermeister der Stadt die Weihe der neuen Schützenfahne vor. Wie das Vereinsabzeichen, so ziert auch die neue Vereinsfahne das Stadtwappen von Plettenberg, was die Zugehörigkeit des Oestertals zur Stadt Plettenberg besonders bekräftigen soll. Die Anschaffung dieser neuen Fahne ermöglichte das Ehrenmitglied Adolf Brüning. An der Fahnenweihe nahmen Abordnungen folgender Vereine teil:
Plettenberger Schützengesellschaft 1836 e. V.,
Schützenverein Plettenberg-Grünetal 1924 e. V.,
Schützenverein Landemert von 1927,
Schützengesellschaft „St. Jacobus“ e. V. Lichtringhausen,
St. Antonius-Schützenbruderschaft Windhausen e. V.
Zudem wurden 1957 die ersten Kaisermajestäten im Oestertal ermittelt. Zur Anwartschaft berechtigt sind seither die Altmajestäten des Oestertals. Der erste Kaiser im Oestertal war die Altmajestät Rudolf Maier, der sich Hedwig Maier zu seiner Kaiserin wählte. Seitdem schießen die Altmajestäten im Rhythmus von 5 Jahren den Kaiser aus, der anstelle der großen weißen Königsfeder eine schwarze Feder am Hut tragen darf.
Das Vogelschießen findet seit der Zeit am Schießstand im Baddinghagen statt. Der wunderschön gelegene Naturschießstand ist dadurch gekennzeichnet, dass auf einer Distanz von 50 Meter auf die andere Talseite geschossen wird. Besucher haben so von jedem Platz aus einen ungehinderten Blick auf den Vogel und das Geschehen beim Schießen. Bis einschließlich 2007 wurde mit einem 98er Karabiner auf den auf einer senkrecht stehenden Stange angebrachten Vogel gezielt. Seit 2008 haben schießsportrechtliche und gesetzliche Einschränkungen dazu geführt, dass der Vogel seither auf einer horizontal liegenden Stange angebracht sein muss. Auch die Feuerkraft der Karabiner wurde seitens des Gesetzgebers auf 1200 Joule eingeschränkt, so dass diese Waffen dem Zweck nicht mehr entsprachen und seitdem mit Langlaufflinten geschossen wird.
Dem Umstand der verringerten Feuerkraft ist es zuzuschreiben, dass sich der Vogel verständlicherweise ebenfalls, wenn auch für den Zuschauer nur geringfügig und kaum merkbar, verändert hat. Konnten Horst-Günther und Werner Mandera, Gerhard Bock und Ralf Kruck noch einen bis zu 20 kg schweren Holzaar aus Kirschholz für das Schützenfest bauen, mussten später Sigurd Hünerjäger und Henning Florath den veränderten Umständen Rechnung tragen und einen weniger massiven Vogel zum Schuss frei geben.
In den 60er und 70er Jahren sollte sich der Schützenverein im ruhigen Fahrwasser, begleitet vom Wirtschaftsaufschwung in Deutschland, zum größten Verein im Oestertal mit bis zu zeitweise 450 Mitgliedern entwickeln. Durch die Mitgliedschaft im Westfälischen Schützenbund wurde darüber hinaus auch der Kontakt zu den auswärtigen Schützenvereinen geknüpft und gepflegt.
In die Zeit des langjährigen ersten Vorsitzenden Heinz Glaeser (1968 – 1986) fiel der Abriss der alten, aber zu dem Zeitpunkt schon nicht mehr ehrwürdigen Oesterhalle Ende der 70er Jahre, der Verkauf der Grundstücksflächen an die Verzinkerei Otto Rentrop und der Bau und die Einweihung der neuen Oesterhalle an der Oestertalstraße, in der noch heute an jedem ersten Wochenende im Juni die Schützenfeste im Oestertal gefeiert werden. Durch die beengten Platzverhältnisse auf dem neuen Hallenvorplatz wurde es aber zunehmend schwieriger, eine angemessene Kirmes zu organisieren. Während sich an der Ebbetalstrasse noch Autoscooter, Karussell, und andere Fahrgeschäfte aneinanderreihen ließen, ist an dem heutigen Standort nur mehr Platz für ein großes Fahrgeschäft und kleinere Geschäfte.
Anfang der 80er Jahre wurde die Jungschützenkompanie, später Schützenkompanie Oestertal, gegründet. Etwa 25 junge Männer und Jugendliche, die ebenfalls ein starkes Interesse an der Schützensache hatten, überzeugten den damaligen Vorstand, in dem auch der spätere langjährige 1. Vorsitzende Helmut Glaeser (1986 – 1996) tätig war, von ihrer Idee. Unvergessen sind zudem die Oktoberfeste im Saal in Kückelheim. Hans-Joachim Hünerjäger ist es zu verdanken, dass noch heute das Kompanielied bei jeder sich bietenden Gelegenheit gern gesungen wird.
Kompanie-Lied
Tra-la-la, tra-la-la,
Tra-la-la-la-la-la-la
Refrain:
Wir sind stets bereit,
ob´s stürmt oder schneit,
die Schützenkompanie aus dem Oestertal
Noch einmal! Noch einmal!
die Schützenkompanie aus dem Oestertal
ein Horrido dem schönen OestertalVers 1:
Wir sind Schützenkameraden
Denn wir lassen einander uns nie im Stich
Und wir teilen, was wir haben
In treuer Kameradschaft immer brüderlich
Tra-la-la, tra-la-la,
Tra-la-la-la-la-la-la
(Refrain)Vers 2:
Brüder, haltet fest zusammen,
wenn auch andere Menschen uns nicht verstehn!
Ein Versprechen woll´n wir halten:
Die Schützenkompanie darf nielmals untergehn!
Tra-la-la, tra-la-la,
Tra-la-la-la-la-la-la
(Refrain)
Nach dem Rücktritt Helmut Glaesers vom Amt des 1. Vorsitzenden sahen sich dessen Nachfolger Klaus Heite (1996 – 2001) und später Manfred Stumpf (2001 – 2013) mit einem sich schnell ändernden Freizeitverhalten konfrontiert. Das Computerzeitalter hatte schon lange begonnen aber nun sollten das aufkommende Internet, aber auch die schlechter werdenden Bedingungen auf dem sich globalisierenden Arbeitsmarkt dafür sorgen, dass die Bürger nicht mehr so oft ausgingen. Zudem wurde es schwieriger die Jugendlichen zu mobilisieren, die ihre Freizeit anders gestalteten.
Dies war und ist sicher kein Problem, welches der Schützenverein Oestertal exklusiv hat. Es handelt sich vielmehr um ein allgemeines gesellschaftliches Phänomen, von dem ebenso auch Sport- und andere Vereine betroffen sind.
Die Anstrengungen der Vorstände in punkto Jugendarbeit sollten Früchte tragen. Seit 2005 ist der Schützenverein im Besitz einer Scatt-Anlage. Hierbei wird mittels Luftgewehr, aber ohne Munition geschossen. Stattdessen werden die Schießergebnisse elektronisch über einen Computer ermittelt und so ein effektiveres Training geschaffen. Hierdurch aber natürlich auch durch entsprechend gut ausgebildete Trainer konnten die Kinder- und Jugendschützen des Oestertals Bestleistungen bei Stadt-, Kreis-, Bezirks- und Landesmeisterschaften erzielen. Eine teilweise Dominanz ist dem Schützenverein Oestertal seitdem sicher.
Im Sog der Schießsporterfolge kamen immer mehr Kinder zu den Trainingsveranstaltungen. Doch da sich Interessen im Jugendalter durchaus ändern, kam der Wunsch nach einer Tanzsportgruppe auf. Was mit 8 Jungen und Mädchen begann hat sich bis heute zu der größten Kinder-Tanz- und Showgruppe in Plettenberg mit mehr als 45 Kindern entwickelt.
Als einer der Höhepunkte im Vereinsbestehen darf sicher das 125. Vereinsjubiläum 2002 erwähnt sein. Im Rahmen des Schützenfestes wurde neben der Oesterhalle ein Zelt für 1.000 Schützen errichtet. Dem Anlass entsprechend wurde das Schützenfest 2002 auf bald eine Woche ausgedehnt und mit befreundeten Vereinen aus Plettenberg wie auch aus Nah und Fern gefeiert.
Eine lebendige Chronik des Vereins ist die Schützenkönigskette. Diese Königskette wird von den Schützen auch Königssilber genannt. Sie ist der Schmuck des jeweils regierenden Schützenkönigs. Jeder König heftet zur Erinnerung an seine Amtszeit eine Medaille an die Kette, so dass sie heute schon recht schwer und gewichtig ist. Die Schützenmajestätinnen erhalten beim Ausscheiden aus ihrer Funktion einen silbernen Ordensstern.
Carsten Bock
Quellen:
www.plbg.de – Vielen Dank an Horst Hassel
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